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Wie Sie sehen, sehen Sie nichts

Viele Frankfurterinnen und Frankfurter atmen auf. Der „Schönheitsmakel“ am Ende der Neuen Mainzer Straße ist endlich weg. Im Rahmen des Neubaus des Central Business Tower auf dem Grundstück im Herzen des Bankenviertels wurde der Gebäudekomplex am Rande der Taunusanlage nun zurück gebaut.

In nur wenigen Wochen konnten die beiden ersten Bestandsgebäude, wie im Februar angekündigt, Schritt für Schritt zurück gebaut werden. Gerade der Rückbau des 12-stöckigen ehemaligen Sparkassen-Gebäudes war sehr spektakulär. Mit seinem 40 Meter langen „Arm“ und seiner Hydraulikzange am Ende schnitt der Longfront-Bagger Stockwerk für Stockwerk von oben nach unten vorsichtig heraus. Den Fortschritt konnte man täglich beobachten. Seit einigen Tagen sind diese Arbeiten abgeschlossen. Zurück bleibt aktuell einzig das dritte Bestandsgebäude aus dem Jahr 1891 mit seiner denkmalgeschützten Außenfassade und der freie Blick aus der Neuen Mainzer Straße in die Wallanlage.

Die Neue Mainzer Straße, auch als Bankenklamm bezeichnet, bildet eine von Hochhäusern gesäumte Straßenschlucht und ist das Zentrum des Frankfurter Bankenviertels. Sie beginnt an der Untermainbrücke und führt direkt durch die Frankfurter Innenstadt. Auf der Höhe des Central Business Towers macht die Neue Mainzer einen scharfen Knick nach Nordosten und folgt damit dem Verlauf der alten Stadtmauer. Bis 1870 war hier eine bevorzugte Wohngegend der Frankfurter Oberschicht. Mit dem Durchbruch der Junghofstraße und der Kaiserstraße sowie dem Bau der Untermainbrücke wandelte sich die NMS zur Geschäftsstraße. Viele der teils klassizistischen, teils gründerzeitlichen Bauten wurden im Zweiten Weltkrieg bei den Luftangriffen auf Frankfurt am Main im Jahre 1944 zerstört.

copyright: Henning Kreft

Im nächsten Schritt kommt es zu einer baulichen Besonderheit auf der Baustelle: Die Natursteinfassade, die das Sockelgebäude umgibt, wird mit einer Stahlkonstruktion abgesichert. Die denkmalgeschützte Rotunde bleibt 1:1 erhalten, wird zurückgebaut und eingelagert und Stein für Stein an exakt gleicher Stelle derselben Stelle wieder aufgebaut.

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